Glossar der Whisky-Destillerien
Agitator Whiskymakare, Distillery, Västmanlands, Schweden
'Nichts, was wir tun, ist etwas wert, es sei denn, das Endergebnis ist ein guter Whisky.'
Mit diesen Worten stellt sich die schwedische Destillerie AGITATOR bei Ihnen vor. Modern und mit dem Blick in die Zukunft gerichtet, basiert ihr Handeln auf dem Streben nach der besten Qualität und dem Wunsch nach Veränderung und Entwicklung. Hier entsteht durch Leidenschaft, modernes Know-How und Neugierde der Whisky der Zukunft.
Whisky Distillerien in Schweden
2021 haben wir auf einer Rundreise in Schweden mehrere schwedische Whiskydestillerien besucht, denn inzwischen ist Whisky längst keine ausgemachte Sache nur unter Schottland, Irland und Kentucky. Nahezu überall entstehen neue Whiskydistillen mit beeindruckenden Destillaten. Auch Schweden macht da keine Ausnahme. Inzwischen sind viele Whisky-Distillerien in Skandinavien und eben auch in Schweden entstanden.
Unter anderem haben wir damals auch MACKMYRA in der Nähe von Stockholm besucht, inzwischen auch fast ein Kultwhisky. Dort hat man den Ehrgeiz entwickelt, die gesamte Whisky-Produktion in einem neugebauten, modernem Turmgebäude übereinander auf mehreren Ebenen zu stapeln. Produziert wird von oben nach unten. Das Malz wird durch eine Förderschnecke auf die oberste Ebenen befördert, dort wird eingemaischt, dann fließt die Maische in die Brennkessel in der darunter liegenden Ebene. Zum Schluss werden im Erdgeschoss in Fässer befüllt. Allein die Architektur ist beeindruckend.
Eine weitere Brennerei, die uns sehr gefallen hat, war die HIGH COAST DISTILLERY im hohen Norden in Lappland. Auch hier wurde die Brennerei vor einigen Jahren neu errichtet, allerdings in einem alten Kraftwerksgebäude, das malerisch direkt an einem Fjord liegt. Das alte Gebäude gibt der Brennerei aber ein ganz eigenes Flair, die Technik drinnen ist aber natürlich vom Feinsten.
Entschieden haben wir uns später schließlich für den Single Malt Whisky der Agitator Distillery, die wir allerdings damals nicht besichtigen konnten, denn seltsamerweise haben sich die Macher für ein militärisch geschütztes Industriegebiet mitten in Schweden für die Errichtung Ihrer Brennerei in einem modernen Industriegebäude, das an einen Hangar erinnert, entschieden. Man destilliert also sozusagen 'im Geheimen', Besucher können die Brennerei nicht besichtigen. Dafür ist die ganze Brennereitechnik 'High Tech', eine modernste Brennerei mit innovativer Technik.
Agitator Whiskymakare, Distillery, Västmanlands, Schweden
AGITATOR bedeutet Unruhestifter oder Rebell (bei Wiktionary heißt es 'jemand, der durch anspornende oder aufhetzende Reden oder Schriften, Menschenmassen zu bestimmten gemeinsamen Handlungen bewegen möchte; Person, die Agitation betreibt. Sinnverwandte Wörter: Aufwiegler, Demagoge, Provokateur, Unruhestifte'.
Wenn man das Wort AGITATOR wohlwollend interpretieren möchte, kann man das wohl so verstehen, dass die Macher von AGITATOR alles ganz neu angehen möchten, die Whiskybranche sozusagen aufmischen, revolutionieren wollen.
'Wir werden den Weg nach vorn nicht finden, indem wir uns anschauen, wie es alle früher gemacht haben' sagt man von sich selbst.
Genau das macht AGITATOR so besonders. Aber nicht nur in der Denkweise, sondern auch in manchen Produktionsbereichen unterscheidet sich diese Brennerei von anderen. Wohl am beeindruckendsten ist das, was AGITATOR unter allen Malt-Whisky-Distillerien einzigartig macht: die Kessel sind so konstruiert, dass sie unter Vakuum destillieren können. Der Siedepunkt wird so gesenkt, dass die Rohstoffe schonender behandelt werden und zusätzlich wird wesentlich weniger Energie verbraucht! Nachhaltigkeit ist nicht nur bedeutsam, sondern trägt auch die Unternehmensphilosophie.
Wichtig für den Geschmack des Endergebnisses sind sowohl die ausgewählten Rohstoffe, als auch das Design der Kessel. Um die Produktbreite zu erhöhen, arbeitet AGITATOR mit zwei verschiedenen Arten von Pot Stills. Die hohen, schmalen Kessel erzeugen ein leichtes, malziges und fruchtiges Destillat, während die kurzen, dicken Kessel schwerere, rauchigere Geschmacksnoten erzeugen. 10 bis 15% des Geschmacks und des Charakters vom Whisky werden so bestimmt.
Der Prozess startet beim Mahlen des Malzes. Hier wird das Korn angefeuchtet, was zu mehr Elastizität und dadurch zu weniger Bruch führt. Am Boden der Mühle werden dann das Malz und die Wassermischung gesammelt. Ausgepumpt wird ein Maisch, der durch eine präzise Regelung der Wassertemperatur optimale Bedingungen für die Umwandlung von Stärke in Zucker erhalten hat.
Im Maischhaus folgt die Trennung von Flüssigkeit und festen Bestandteilen, ehe das zuckerhaltige Wasser mit Hefe vermischt wird. Ganze sieben Tage dauert es, bis der gesamte Zucker verbraucht wurde. Eine außergewöhnlich lange Zeit, die für fruchtige Aromen sorgt. Die Technologie, die zum Mahlen und im Maischhaus verwendet wird, stammt von der Hildesheimer Firma GEA. Jeder Teil der Anlagen ist hochmodern und auf die ständige Entwicklung ausgelegt, für die die Brennerei bekannt ist.
Wenn die Gärung abgeschlossen ist, wird die Maische in Kupferkesseln zweimal destilliert. Danach ist es Zeit für die besondere Vakuum-Destillation. Die Kessel werden dafür gefüllt und unter leichtes Vakuum gesetzt, wodurch der Siedepunkt auf 78 Grad gesenkt wird. Der Alkoholgehalt des fertigen Branntweins liegt zwischen 65% und 75%.
Um dem Whisky seinen endgültigen Geschmack und Charakter zu verleihen, ist die Lagerung in Fässern einer der wichtigsten Schritte im Herstellungsprozess. Und das ist definitiv der Teil, der am längsten dauert. Geduld ist also gefragt, die sich am Ende aber doppelt auszahlt. Laut Gesetz müssen die Spirituosen übrigens mindestens drei Jahre in Holzfässern gelagert werden, um sich überhaupt als Whisky bezeichnen zu dürfen. Im Fass erhält der Whisky zudem seine schöne Färbung.
Der gesamte Herstellungsprozess ist darauf ausgelegt den ökologischen Fußabdruck so klein wie möglich zu halten. Die erwärmte Luft aus dem Destillationsprozess wird genutzt um Lagerräume im Winter zu heizen und alle Rückstände werden als Tierfutter oder für Biogas verwendet.
'Wir haben dieselbe Einstellung zur Nachhaltigkeit wie zur Whiskyherstellung: Was wäre, wenn wir sie durch ein neues Denken verbessern könnten? Was wäre, wenn es möglich wäre, Whisky mit weniger negativen Auswirkungen auf die Umwelt herzustellen? Natürlich geht es!'
Destillerie Auchentoshan, Glasgow, Schottland
Der Name dieser schottischen Malt-Destillerie, ausgesprochen „ochentóschen“, bedeutet Ecke des Feldes und sie liegt am westlichen Stadtrand von Glasgow.
Obwohl zu den Lowlands gehörend, wird das Wasser von den Kilpatrick Hills verwendet, die bereits zu den Highlands gezählt werden.
Auchentoshan ist die einzige noch verbliebene Brennerei, die das für diese Region früher typische Verfahren der Dreifachdestillation benutzt, um weiche und duftende Whiskies auf der Basis von nur leicht getorftem Malz entstehen zu lassen. Die Vergärung findet dabei noch teilweise in Gärbottichen aus Lärchenholz statt.
Auchentoshan hat ein frisches, leicht zitrusartiges Aroma und eine warme Farbe, die an sonnendurchflutete Weizenfelder erinnert.
Distillery Balmenach, Malt Whisky Distillery, Speyside, Scotland
Die Brennerei Balmenach, der Name bedeutet 'Siedlung in der Mitte', ausgesprochen mit einer deutlichen Betonung auf der zweiten Silbe, befindet sich in der Nähe der Ortschaft Cromdale, zwischen Grantown-on-Spey und Bridge of Avon.
Sie wurde 1824 von der Familie McGregor, die auch den bekannten Autor Sir Robert Bruce Lockart hervorgebracht hat, gegründet. In seinem Buch '' hat Lockart das Leben in der Mitte des 19. Jahrhunderts in der Brennerei Balmenach eindrucksvoll beschrieben.
Einer der drei gründenden McGregor-Brüder soll, so wird berichtet, bereits zuvor sehr erfolgreich als illegaler Brennmeister tätig gewesen sein. Zwischen 1993 und 1997 war die Brennerei geschlossen und produziert seit 1998 wieder unter dem neuen Besitzer 'Inver House Distillers'.
Die Produktion erfolgt unter anderem in sechs Gärbottichen aus Douglasienholz.
Der produzierte Whisky zeigt sich vom Stil her von einer milden Blumigkeit, die die Nase angenehm umschmeichelt.
Am Gaumen entwickelt er leicht süßliche, honigartige Heidekraut-Noten und mit deutlicher Zartbitter-Schokolade im Abgang.
Distillery Bowmore, Malt Whisky Distillery, Isle of Islay, Scotland
Da die Lagerhäuser von Bowmore nicht nur am Meer, sondern teilweise sogar unter dem Meeresspiegel liegen, weist dieser Whisky auch salzige Noten auf. Dabei besticht er durch seine mitteltorfigen, lieblichen Noten mit einer Spur von Salz und einer leichten Süße. Ein sehr runder Malt mit warmem Abgang.
Die Lage in der Mitte von der Insel Islay wird gleichsam widergespiegelt von ihrem Whisky, der alle Charakteristika der Insel aufweist, dabei aber nie in Extreme verfällt und trotzdem über eine angenehm starke Rauchigkeit und Torfigkeit verfügt.
Bowmore produziert noch immer den größten Teil des benötigten Malzes mit ganz in der Nähe gestochenem, eigenem Torf selbst und entnimmt das verwendete Wasser dem leicht torfigen Fluss Laggan.
Bowmore bedeutet 'großes Riff' und wird 'bouwmor' ausgesprochen. Die Brennerei liegt direkt am Ufer von Loch Indaal im gleichnamigen Hauptort im Zentrum der Whisky-Insel Islay.
Die angeblich 1779, sicher aber 1816 gegründete Brennerei hatte in Ihrer Geschichte wechselnde Besitzer, ist aber eine der ältesten in ganz Schottland. Seit 1994 ist sie im Besitz von der japanischen Firma Suntory.
Whisky-Insel Islay
Islay ist für die Whiskyfans sozusagen die Whisky-Insel. Anders als z.B. die Whiskys von der Isle of Skye, der Isle of Mull und der anderen Hebrideninseln, die landläufig unter der Bezeichnung 'Island-Whisky' zusammengefasst werden (eigentlich gehören sie zur Region Highlands), stellt Islay eine eigene schottische Whisky-Region dar.
Insgesamt gibt es heute neun aktive Destillerien auf Islay.
Neben den altbekannten Distillen
Ardbeg, Bowmore, Bruichladdich, Bunnahabhain, Caol Ila, Lagavulin und Laphroaig
sind Kilchoman (2005) und Ardnahoe (2019) neu dazugekommen.
Die Whiskys von Islay zeichnen sich durch die Darrung (Trocknung) über Torfrauch meist durch mehr oder weniger intensives Torfraucharoma aus, sind also oft 'peated' oder 'heavily peated' mit einem Phenolgehalt von oft 30ppm oder sogar 100ppm. Die rauchintensivsten schottischen Whiskys stammen daher meist von der Insel Islay, denn in den meisten anderen Regionen, vor allem in der größten Whiskyregion 'Speyside' werden eher 'milde' Whiskys aus ungetorftem Malz destilliert.
Distillery Braeval, Speyside, Schottland
In diesem vollmundigen Whisky der Distillery Braeval finden sich Aromen von Birnen, Pfirsichen und etwas Vanille. Der Geschmack ist sehr intensiv; zunächst blumig, dann üppig nach Birnen und Vanille. Ein erstklassiges Beispiel für die feine Verbindung von Trockenheit und Süße. Im voluminösen, lang anhaltenden weichen Finale bleibt die Süße, die an Marzipan erinnert, erhalten.
Distillery Braeval (früher Braes of Glenlivet), bedeutet 'Hang des Glenlivet'. Die Brennerei liegt einsam und abgelegen in der Nähe des Dorfes Tomintoul und Glenlivet, nahe Knockando an der Grenze der Speyside zu den Highlands, wird aber noch zur Speyside (Livet-Gebiet) gezählt.
Es ist eine moderne, erst 1973 von Chivas Bros. als Braes of Glenlivet errichtete Brennerei, mit cremefarbenen Gebäuden und Pagodendächern, die sich sehr schön in die Landschaft einfügen.
1975 wurde die Brennerei von drei auf fünf, 1978 auf sechs stills erweitert. 1995 wurde sie in 'Braeval' umbenannt, um Verwechslung mit dem Whisky der älteren Schwester Glenlivet zu vermeiden. 2001 wurde sie an Pernod-Ricard verkauft und von Pernod-Ricard nur als Bestandteil von Chivas Regal benutzt.
Nur von unabhängigen Abfüllern wird er als Braes of Glenlivet verkauft.
Die Produktion erfolgt nach neuesten Standards in mittlerweile sechs stills. Das Wasser bezieht die Destillerie aus eigenen Quellen.
Wegen der guten Qualität des produzierten Whiskies hat sich die Brennerei nicht nur einen Namen bei Blendern erworben, sondern wird auch als Single stark nachgefragt.
Distillery Bruichladdich, Malt Whisky Distillery, Isle of Islay, Scotland
Die Malts von Bruichladdich sind etwas leichter und feiner als die Whiskies vom Südufer der Insel Islay. Das liegt unter anderem daran, dass das örtliche Wasser weniger torfig ist und das Malz, das aus Port Ellen bezogen wird, mit sehr wenig Torf getrocknet wird. Der feine Whisky hat einen mittelschweren, abgerundeten Körper. Hervorzuheben ist die Harmonie der Aromen. Sowohl in der Nase als auch im Geschmack finden sich intensive Aromen von exotischen Früchten und Zitrusfrüchten wie Zitrone (Bergamotte), exotischen Früchten wie Banane und feine, elegante Torf- und Seetangnoten.
Das Finale ist warm, weich und zunächst fruchtig; am Ende bleibt die sanfte Torfigkeit. Ein sehr anregender Whisky als Aperitif oder für alle Gelegenheiten.
Die Brennerei Bruichladdich (Übersetzung: 'Abhang an der Küste'), ausgesprochen 'bruchladdie' mit Betonung auf der vorletzten Silbe wurde 1881 auf der Insel Islay von der Familie Gourlay Harvey gegründet. Sie war von 1929-1937 geschlossen und hatte danach wechselnde Besitzer bis sie 1993 von JBB gekauft und erneut geschlossen wurde.
Im Dezember 2000 wurde sie schließlich von einer privaten Gruppe für £ 7,2 Millionen gekauft. Jim Mc Ewan und vier andere 'real people” zahlten einen Kaufpreis von 1,2 Millionen britischen Pfund für die Gebäude und 6 Millionen britische Pfund für den Lagerbestand an Whisky.
Brennmeister wurde Jim McEwan, er war vorher 23 Jahre bei der auf der anderen Seite des Lochs liegenden Distillerie Bowmore tätig gewesen. Angefangen hatte er dort als Fassmacher und zum Schluss war er Distillerie-Manager.
Die viktorianische Ausstattung wurde größtenteils erhalten und die gesamte Einrichtung wurde in ihre Einzelteile zerlegt, völlig überholt und neu zusammengebaut. Sie produziert seitdem mit den alten, aber sehr gepflegten Einrichtungen einen sehr traditionellen Malt.
Bruichladdich (später soll auch der Name Port Charlotte verwendet werden) kaufte Malz bei den Port Ellen Maltings, der Mälzerei aus der Insel Islay. Für den neuen Port Charlotte Whisky wurde besonders rauchiges Malz (80,5 ppm Phenol-Anteil) verwendet. Je länger das Malz auf der Darre liegt, desto höher ist der Phenol Anteil und desto rauchiger ist das Aroma. Bezogen wurde dieses spezielle Malz aus Inverness, da die Port Ellen Maltings auf Islay so rauchiges Malz nicht herstellen.
Das Malz wird bei der Produktion 8 Stunden eingemaischt und kommt anschließend 56 Stunden in washbacks zur Gärung. Anschließend wird 8 Stunden destilliert.
Whisky-Insel Islay
Islay ist für die Whiskyfans sozusagen die Whisky-Insel. Anders als z.B. die Whiskys von der Isle of Skye, der Isle of Mull und der anderen Hebrideninseln, die landläufig unter der Bezeichnung 'Island-Whisky' zusammengefasst werden (eigentlich gehören sie zur Region Highlands), stellt Islay eine eigene schottische Whisky-Region dar.
Insgesamt gibt es heute neun aktive Destillerien auf Islay.
Neben den altbekannten Distillen
Ardbeg, Bowmore, Bruichladdich, Bunnahabhain, Caol Ila, Lagavulin und Laphroaig
sind Kilchoman (2005) und Ardnahoe (2019) neu dazugekommen.
Die Whiskys von Islay zeichnen sich durch die Darrung (Trocknung) über Torfrauch meist durch mehr oder weniger intensives Torfraucharoma aus, sind also oft 'peated' oder 'heavily peated' mit einem Phenolgehalt von oft 30ppm oder sogar 100ppm. Die rauchintensivsten schottischen Whiskys stammen daher meist von der Insel Islay, denn in den meisten anderen Regionen, vor allem in der größten Whiskyregion 'Speyside' werden eher 'milde' Whiskys aus ungetorftem Malz destilliert.
Distillery Bunnahabhain, Malt Whisky Distillery, Isle of Islay, Scotland
Die Brennerei produziert den mildesten Whisky Schottlands. Er besticht durch seine hell-goldene Farbe, entfaltet in der Nase Torf und Röstaromen, um im Mund neben der Torfigkeit, fruchtige und leicht süßliche Eindrücke zu erzeugen, die im langen Nachhall kaum nachlassen.
Unter dem Namen 'Bunnahabhain Moine' wird aber auch ein sehr stark gepeateter (getorfter) Malt-Typ destilliert, der im Gegensatz dazu einen sehr ausgeprägten Torfcharakter besitzt. Er entfaltet in der Nase Torf- und Röstaromen, um im Mund, neben der Torfigkeit, auch fruchtige und zarte Aromen von Zitrusfrüchten zu entfalten, die im sehr langen Nachhall kaum nachlassen. Ein beeindruckender Whisky, der trotz der Dominanz von Torf und Rauch ausgesprochen elegant und filigran endet.
Das Wasser zur Produktion wird einer unterirdischen Quelle des Flusses Margadale entnommen, das verwendete Malz wird zum großen Teil von den Port Ellen Maltings, aus dem Süden der Insel bezogen. Die Brennerei Bunnahabhain verarbeitet Malz mit einem extrem niedrigen Phenolgehalt von nur 2ppm (im Vergleich: bei Brennerei Ardbeg sind es 85 ppm). Pro Einmaischung werden in den washbacks 12,5 Tonnen Malz verarbeitet. Die washback von Bunnahabhain ist die größte der Insel und fasst 15 Tonnen Malz, die mit 50.000 Litern Wasser von 64° C eingeweicht und 11 Stunden eingemaischt werden. Es wird ganz klares Wasser ohne Torfgeschmack verwendet. In jede washback werden 66.500 Liter Maische mit 24°C eingefüllt und etwa 40 Stunden vergoren. Das gewonnenene Bier hat ein Alkoholgrad von 7-8% Vol.
Beim Destillieren werden bei der zweiten Destillation der Vorlauf (fore shots) und der Nachlauf (feints) für den nächsten Brennvorgang erneut in die spirit still eingefüllt. Aus den 66.500 l wart, die destilliert werden, werden insgesamt 9-10.000 l junger spirit gewonnen. Von der gesamten Produktion werden etwa 10% als reiner Malt abgefüllt, 90% gehen in die Blend Produktion z.B. für Cutty Sark.)
Der Name Bunnahabhain bedeutet 'Mündung des Flusses' und wird 'Bu-na-ha-Venn', mit der Betonung auf der vorletzten Silbe ausgesprochen. Die Isle of Islay ist die südlichste Insel der schottischen Inneren Hebriden und man kann sagen, es ist die Whiskyinsel schlechthin. Die Distillerie wurde 1881 gegründet.
Im Mai 2003 von Highland Distillers (Eldrington Groupan) an Burn Steward Distillers verkauft (allerdings ohne die Whiskybestände). Die Eldringten Group hatte ursprünglich die Highland Distillers gekauft, weil zu deren Distillerien auch Distillerien Highland Park, Macallen und Tamdhu gehörten, an denen man großes Interesse hatte. Dabei wurde die Brennerei Bunnahabhain quasi zwangsläufig mitübernommen und deshalb so schnell wie möglich weiterverkauft. Weiterverkauft wurden aber eben nur die Distillerie, nicht aber der Whiskybestand von zur Zeit ca. 21.000 Fässern Whisky.
Whisky-Insel Islay
Islay ist für die Whiskyfans sozusagen die Whisky-Insel. Anders als z.B. die Whiskys von der Isle of Skye, der Isle of Mull und der anderen Hebrideninseln, die landläufig unter der Bezeichnung 'Island-Whisky' zusammengefasst werden (eigentlich gehören sie zur Region Highlands), stellt Islay eine eigene schottische Whisky-Region dar.
Insgesamt gibt es heute neun aktive Destillerien auf Islay.
Neben den altbekannten Distillen
Ardbeg, Bowmore, Bruichladdich, Bunnahabhain, Caol Ila, Lagavulin und Laphroaig
sind Kilchoman (2005) und Ardnahoe (2019) neu dazugekommen.
Die Whiskys von Islay zeichnen sich durch die Darrung (Trocknung) über Torfrauch meist durch mehr oder weniger intensives Torfraucharoma aus, sind also oft 'peated' oder 'heavily peated' mit einem Phenolgehalt von oft 30ppm oder sogar 100ppm. Die rauchintensivsten schottischen Whiskys stammen daher meist von der Insel Islay, denn in den meisten anderen Regionen, vor allem in der größten Whiskyregion 'Speyside' werden eher 'milde' Whiskys aus ungetorftem Malz destilliert.
Distillery Caol Ila, Malt Whisky Distillery, Isle of Islay, Scotland
Caol Ila ist die größte Distillerie auf Islay.
Die Distillerie Caol Ila wurde von 1972 bis 1974 total erneuert. Pro washback werden 11,5 Tonnen Malz mit 6.800 Gallonen erhitztem Wasser 7 Stunden eingemaischt. Das Wasser in der Maische wird dreimal erneuert, um alle Zuckeranteile aus dem Malz zu waschen. Das dritte Maischwasser wird für die nächste neue erste Maischung wiederverwendet. Das erste Einmaischwasser hat eine Temperatur 68°, dass zweite 73° und das dritte 76°. Das 1. und das 2. Maischwasser werden zur Vergärung in die washbacks gefüllt.
Der verbleibende Trester aus den washback wird als Futter an die Landwirtschaft verkauft, zum Teil auch auf dem Festland zu Trockenfutter verarbeitet. Während in Silagen zur Verfütterung eingelagerter Trester nur 6 Monaten gelagert werden kann, ist Trockenfutter sehr lange haltbar.
Vor dem Einfüllen in die washbacks wird die Maische auf 14° herunter gekühlt. Sie sind hergestellt aus Pinienholz und wurden 1973 völlig erneuert. Die Gärung in den washbacks dauert 60 stunden. Der Alkoholgehalt des wart beträgt etwa 7%Vol.. Eine washback fasst ca. 18000 gallons (1 gallon = 4,2 l) und wird auf 3 wash still a 7700 gallons verteilt.
Das Destillat nach der ersten Destillation hat einen Alkoholgehalt von 28% Vol., dass zweite Destillat einen Alkoholvolumen von 73%Vol.
Die gesamte Tagesproduktion an jungem Whisky der Distillerie Caol Ila beträgt 23.000 l (also ein kompletter Tankwagen). Die gesamte Tagesproduktion wird aufs Festland befördert und zu 98% später für das Blending verwendet (z.B. Jonny Walker und Bells). Nur 2% der Produktion (das sind 5200 Fässer pro Jahr) gehen als reiner Malt Whisky an unabhängige Abfüller. Die gesamte Distillerie wird pro Schicht mit 2-Mann Besatzung gefahren, einem wash man und einem still man.
Morgens hat man vom still house der Distillerie einen traumhaften Blick auf die gegenüberliegende Bucht von Jura, wenn die Sonne über Jura aufgeht.
Direkt vor der Zufahrt der Distillerie Caol Ila befindet sich eine Ablassstelle für die Tankwagen aller Distillerien, die die Brennereireste ins Loch versenken wollen. Diese Passage zwischen Islay und Jura ist hierfür die beste Stelle, weil hier eine sehr starke Strömung herrscht und deshalb die Brennereireste sehr schnell mit Meerwasser vermischt werden.
Unser Führer bei der Besichtigung der Distillerie Caol Ila war Nils Fergusson, der bereits seit dem Jahr 1969 bei der Firma Caol Ila arbeitet. Begonnen hat er im Jahr 1969 als Malzschaufler.
Whisky-Insel Islay
Islay ist für die Whiskyfans sozusagen die Whisky-Insel. Anders als z.B. die Whiskys von der Isle of Skye, der Isle of Mull und der anderen Hebrideninseln, die landläufig unter der Bezeichnung 'Island-Whisky' zusammengefasst werden (eigentlich gehören sie zur Region Highlands), stellt Islay eine eigene schottische Whisky-Region dar.
Insgesamt gibt es heute neun aktive Destillerien auf Islay.
Neben den altbekannten Distillen
Ardbeg, Bowmore, Bruichladdich, Bunnahabhain, Caol Ila, Lagavulin und Laphroaig
sind Kilchoman (2005) und Ardnahoe (2019) neu dazugekommen.
Die Whiskys von Islay zeichnen sich durch die Darrung (Trocknung) über Torfrauch meist durch mehr oder weniger intensives Torfraucharoma aus, sind also oft 'peated' oder 'heavily peated' mit einem Phenolgehalt von oft 30ppm oder sogar 100ppm. Die rauchintensivsten schottischen Whiskys stammen daher meist von der Insel Islay, denn in den meisten anderen Regionen, vor allem in der größten Whiskyregion 'Speyside' werden eher 'milde' Whiskys aus ungetorftem Malz destilliert.
Distillery Clynelish, Clynelish, Schottland
Der Name dieser schottischen Destillerie wird 'clein-liesch' gesprochen, was soviel wie 'steiler Berg' bedeutet.
Die ursprüngliche Brennerei wurde 1819 gegründet und 1967-69 durch eine komplette Neugründung an gleichem Ort ersetzt, die seitdem diesen Namen trägt. Clynelish liegt im schottischen Ort Brora, nördlich von Dunrobin Castle, in unmittelbarer Nähe zur Nordsee.
9Der hier produzierte Whisky weist einen blassen Goldton auf und auch die Nähe zur nahen See ist neben der leichten Fruchtigkeit zu erschmecken. Ein Whisky, der schon fast einen Insel-Charakter besitzt, da sich auch deutliche Spuren von Torf und Seearomen finden.
Sein mittelschwerer Körper macht ihn zu einem Whisky für viele Gelegenheiten.
Cragganmore Distillery, Ballindalloch - Speyside, Schottland
Cragganmore wurde 1869 von Big John Smith in der Speyside gegründet. Mit gutem Geschäftssinn, seinem Können als Destillateur und seinem Einsatz für die Eisenbahnstation verhalf er Craggenmore zu einer außergewöhnlichen Erfolgsgeschichte. Die Destillerie liegt malerisch in den Highlands nahe dem Dorf Ballindalloch und zeichnet sich durch ihre traditionsreiche Geschichte und ihren exquisiten Whisky aus.
Die günstige Lage direkt an der Spey (Schottlands am schnellsten fließender Fluss) bewegte Big John dieses große Projekt genau dort zu starten. Reichlich vorhandenes Quellwasser und die Anbindung an die Great Highland Railway waren strategisch wichtige Bedingungen, die später einen großen Nutzen hatten.
Die Whiskys von Cragganmore sind für ihren unverwechselbaren Charakter und ihre Eleganz bekannt. Sie vereinen sanfte Süße mit reichhaltigen Aromen von Früchten, Honig, Malz und subtilen Gewürznoten. Die Whiskys von Cragganmore werden sorgfältig in einer Kombination aus ausgewählten Eichenfässern gereift, um eine optimale Geschmacksentwicklung zu gewährleisten.
Cragganmore ist eine Destillerie, die für ihre Hingabe zur Qualität, ihre Liebe zum Detail und ihre herausragenden Whiskys geschätzt wird. Mit einer reichen Geschichte und einem unvergleichlichen Erbe trägt Cragganmore zur Vielfalt und Exzellenz schottischer Whiskys bei.
Bekannt als das komplexeste Aroma der Speyside, muss der hier entstehende Whisky auch einer der besten sein, denn die Brennerei kommt bei der großen Nachfrage kaum hinterher.
Destillerie DYC - Castilla y Leon
Schon die ersten Dufteindrücke dieses erstaunlichen Whiskies machen neugierig. Sie zeigen alles, was ein schmeichelnder, klassischer und ausgewogener Whisky braucht: Vanille, süßes Karamell, feine Röstaromen, ein wenig Honig, der etwas an eine blühende Heide erinnert, ein Hauch von Nüssen und Rosinen.
Die Destilerias y Crianza del Whisky, kurz DYC genannt, finden wir in der Ortschaft Palazuelos de Eresma, in der Nähe der alten Stadt Segovia, die zur autonomen Region Castilla Y Leon, nordwestlich von Madrid, gehört. Seit vielen Jahrzehnten werden die Whiskies der Distillerie DYC streng nach schottischem Vorbild produziert. Für Whiskykenner ist diese Köstlichkeit ein 'must taste', für Einsteiger das Eingangstor zur weiten und feinen Welt der Single Malts.
DYC ist die erste spanische Whisky-Destillerie, bereits im Jahr 1958 gegründet, begann man dort ab 1963 mit der Produktion von Single Malt Whisky, damals wie heute streng nach schottischem Vorbild.
Die Auswahl der Rohstoffe wird penibel gehandhabt, z.B. kommt die Gerste aus der Region Castilla Y Leon und das Wasser wird einer Bergquelle aus Penalar entnommen.
Dieser spanische Whisky ist eine echte Überraschung. Wenn man es nicht wüsste, man würde seine Art und seinen Geschmack den klassischen Produkten aus dem englischsprachigen Raum zuordnen. Er ist ein Beispiel dafür, dass auch in anderen Kulturkreisen die Kunst der Whiskyherstellung gepflegt wird und das Ergebnis sehr erfolgreich die Herzen vieler Whisky-Freunde erobert.
Distillery Dalmore, Malt Whisky Distillery, Highlands, Scotland
Die Dalmore Distillery liegt in den nördlichen Highlands an der Strasse von Alness nach Invergordon am Cromarty Firth und ist sicher eine der bekanntesten Malt Whisky Brennereien Schottlands. Die Highlands, ein sehr ausgedehntes Gebiet, erstrecken sich im Westen von Oban über Tullibardine im Süden, bis hin nach Pulteney im Norden des Landes.
Die Brennerei wurde schon 1839 von Alexander Matheson gegründet. Nach Besitzerwechseln und zeitweiser Schließung wurde 1960 die gegründete Whyte & Mackay Ltd. Eigentümer. Die Zahl der Stills wurde kurz darauf von vier auf acht erweitert. 2007 wurde Whyte & Mackay mit den Brennereien Dalmore, Fettercairn, Isle of Jura und Tamnavulin schließlich von einer indischen Firma gekauft und später an ein philippinisches Unternehmen weitergereicht. Wie bei so vielen schottischen eine reiche Geschichte der Besitzerwechsel.
Charakteristisch für die Highlands sind die zerklüfteten Berge, mit wilden Bächen, die über Granitfelsen fließen. Hügelketten mit Heidekraut und grünen Bergschluchten gehören auch dazu. Eine große landschaftliche Vielfalt, die sich in den vielen Sorten der Highland - Malts wiederfinden. Sie weisen interessante Geschmacksrichtungen und Aromen auf.
Die Brennerei Dalmore produziert einen sehr fruchtigen, feinen Malt Whisky, er hat die typischen fruchtigen Zitrus- und Pfirsichnoten der 'Highlands' und erinnert an Sherry.
Distillery Deanston, Malt Whisky Distillery, Highlands (Schottland)
Die Destillerie liegt in den südlichen Highlands, nicht weit entfernt von Stirling am Südufer des River Teith, dessen Wasser als Quelle für den produzierten Malt verwendet wird und gleichzeitig mit Hilfe einer Turbine den Strom für die Brennerei erzeugt. Die Highlands, ein sehr ausgedehntes Gebiet, erstrecken sich im Westen von Oban über Tullibardine im Süden, bis hin nach Pulteney im Norden des Landes.
Charakteristisch für die Highlands sind die zerklüfteten Berge, mit wilden Bächen, die über Granitfelsen fließen. Hügelketten mit Heidekraut und grünen Bergschluchten gehören auch dazu. Eine große landschaftliche Vielfalt, die sich in den vielen Sorten der Highland - Malts wiederfinden. Sie weisen interessante Geschmacksrichtungen und Aromen auf.
In der Distillery Deanston wird ein leichter, ungetorfter Whisky gebrannt, der sich nicht nur Kennern empfiehlt, sondern auch für Einsteiger die richtige Wahl ist.
Der Name ('dienstn' ausgesprochen) soll 'starke Stadt' bedeuten. Ursprünglich war in den großen, grauen Gebäuden, in denen seit 1965 Whisky destilliert wird, eine 1784 gegründete Baumwoll-Mühle.
Deanston wurde 1965 in der Deanston Mill, einer 1785 erbauten Baumwoll-Mühle neu gegründet, 1966 produzierte sie ihren ersten Malt Whisky. 1972 wurde die Brennerei von Invergordon übernommen, die 1974 den ersten Single Malt unter dem Namen Deanston abfüllten. Von 1982 bis 1990 lag die Produktion still. Auch wenn sich die Besitzverhältnisse in den Jahren mehrfach änderten, blieb der Name erhalten.
Destillerie Filliers, Deinze, Flandern
Zeit, Geduld und nicht zuletzt die große Erfahrung der Destillerie Filliers in Flandern garantieren einen hochwertigen, einzigartigen Malt-Whisky mit regionalem Charakter. Sein Geschmack lässt keine Wünsche offen und die feine Textur umschmeichelt den Gaumen warm, weich und sehr nachhaltig.
In der belgischen Provinz Ost-Flandern in der Region Deinze, südöstlich von Gent, liegt der kleine Ort Bachte-Maria-Leerne. Hier erblickte 1792 Karel Lodewijk Filliers, der Gründer des Familienunternehmens, das Licht der Welt. Die Destillerie Filliers in Deinze besteht seit 1880.
Seitdem wird in der Brennerei vorwiegend Getreide aus praktisch allen Getreidesorten (Malz, Weizen, Roggen, Hafer, Mais...) destilliert, traditionell natürlich zuerst Genever und daraus hergestellter Bessengenever, aber heute natürlich auch Gin und seit einigen Jahren auch Whisky.
Diese Erfahrungen wurden seit dem Gründer Karel Lodewijk Filliers von Generation zu Generation der Master Distillers weitergereicht. Die nächsten Generationen haben sich jedoch nicht auf ihren Lorbeeren ausgeruht. Firmin Filliers entwickelte in der 3. Generation einen Gin mit belgischem Hopfen, der auch heute noch produziert wird. Die Entwicklung dieses Gins lag auf der Hand, da Gin ein direkter Abkömmling von Genever ist.
In der handwerklichen Brennerei in Filliers werden traditionelle Kupfer-Destillierapparate (Pot Stills) verwendet und mit der Erfahrung von fünf Generationen Brennmeistern destilliert man heute auch erstklassige Malt Whiskys.
Filliers Distillery hat mit einer Kapazität von mehr als 4.000 Holzfässern das größte Reifung-Lager für Destillate in den Benelux-Ländern. Verschiedendste Fassarten wie Sherry-, Bourbon-, Limousin-Eiche-Fässer werden dabei eingesetzt.
Die Brennerei wird heute von Bernard Filliers in 5. Generation geführt.
Glein Keith Distillery, Keith - Speyside, Schottland
Die Glen Keith Distillery ist eine schottische Whisky-Destillerie in der Speyside-Region. Die Destillerie wurde 1957 gegründet und liegt in der Stadt Keith in der Grafschaft Moray. Nach dem Boom im Viktorianischen Zeitalter war diese Brennereineugründung die erste in Schottland.
Glen Keith ist dafür bekannt, Single Malt Scotch Whisky zu produzieren, der für seine Qualität und Vielfalt geschätzt wird. Der Whisky aus dieser Destillerie zeichnet sich durch seine weiche und fruchtige Charakteristik aus, typisch für die Speyside-Region.
Die Destillerie verwendet sowohl traditionelle als auch moderne Produktionsmethoden, um Whisky von hoher Qualität herzustellen. Die Brennblasen in der Glen Keith Distillery sind von besonderem Interesse, da sie eine einzigartige Form haben, um die Aromen und den Charakter des Whiskys zu beeinflussen. So werden drei Stills verwendet mit einem hohen Design mit langen Hälsen, die sich nach oben hin verengen und drei Stills in der bauchigen Form einer Zwiebel.
Im Laufe der Jahre hat Glen Keith verschiedene Abfüllungen und limitierte Editionen ihres Whiskys auf den Markt gebracht, darunter auch ältere und gereifte Varianten. Die Whiskys von Glen Keith werden von Liebhabern auf der ganzen Welt geschätzt und haben verschiedene Auszeichnungen erhalten.
Im Zeitraum von 1999 bis 2013 war die Glen Keith Distillery geschlossen und feierte 2013 ihr Comeback im Besitz von Pernod Ricard.
Distillery Glen Moray, Malt Whisky Distillery, Highlands, Scotland
Glen Moray Destillerie liegt am Ufer des Flusses Lossie in der Stadt Elgin, der Hauptstadt der Speyside, einer Region, gleichbedeutend mit Malz Whisky. Die Speyside liegt, geographisch betrachtet, eigentlich in den schottischen Highlands. Jedoch dank des hervorragenden Wassers des River Spey, liegen im Einzugsgebiet der Speyside heutzutage mehr als zwei Drittel aller schottischen Destillerien. Daher betrachtet man die Speyside als eigenständiges Gebiet.
Ihr Name, ausgesprochen 'glen móräi', bedeutet 'Tal der Siedlung am See'.
Glen Moray Single Malt Whisky wird hier seit 1897 destilliert. Die Brennerei entstand aus dem Umbau einer alten Brennerei von 1828. 1923 von sie von Macdonald & Muir gekauft, die 2004 von Louis Vitton Moet Hennessy übernommen wurden. 2004 wurde die Brennerei an La Martiniquaise verkauft.
Das Wasser der zur Region Speyside gehörenden Brennerei stammt vom River Lossie. Das Malz kommt von fremden Mälzereien (Pauls und Simpon's). Die Brennerei verfügt über einen Maischbottich (mash tun) aus Edelstahl und fünf Gärbottiche (wash backs) ebenfalls aus Edelstahl.
1958 wurde die Brennerei von zwei auf vier stills erweitert. Seit 1978 wird das Malz nicht mehr selbst produziert, sondern zugekauft. 2014/15 wurde die Brennerei erheblich erweitert auf je acht wash und spirit stills.
Diese hübsche kleine Destillerie produziert einen feinen Malt, der bei Kennern auf dem europäischen Festland sehr beliebt ist.
Es erwartet Sie ein Whisky, etwas süß und sanft, mit einer würzigen Note. Ein feiner sherrytöniger Aperitif-Whisky. Es finden sich Aromen von frisch gemähtem Heu und Getreide, Spuren von Vanille, Karamell, Früchten und Veilchen. Er ist leicht im Geschmack, besitzt aber einen festen Körper mit kernig-malzigem Finale. Im Abgang präsentiert er sich angenehm und trocken.
Distillery Glen Ord, Highlands, Scotland
Der hell-goldene Glen Ord schmeichelt der Nase mit fruchtigen Aromen, gepaart mit etwas Rauch.
Am Gaumen erleben wir diese Paarung erneut, wobei die fruchtigen Noten mit einer leichten Zitrusnote dominieren, gefolgt von einem Anflug Rauch im langen Abgang.
Es erwartet den Genießer ein perfekt und harmonisch ausbalancierter Whisky.
Auf der Halbinsel Black Isle in der traditonellen schottischen Grafschaft Ross-Shire liegt der kleine Ort Muir of Ord, der der dortigen ab 1838 legal produzierenden Brennerei ihren Namen gab. Der gälische Name Glen Ord bedeutet „Tal des runden Hügels“.
Angesiedelt in einer wasserreichen Region mit ausgedehnten Gerstenfeldern ein perfekter Ort, um das Gold Schottlands zu produzieren.
Glen Ord ist mit einer eigenen Mälzerei ausgestattet, was die Brennerei in die Lage versetzt auch an benachbarte Destillerien Malz zu liefern. Das benötigte Wasser wird von den Quellen des Loch Nan Bonnach und Loch Nan Euan bezogen.
Nach der Destillation vollzieht sich die abschließende Reifung des Whiskies in Sherry- und Bourbonfässern.
Distillery Glenfarclas, Seyside, Scotland
Ein Whisky mit reicher, goldener Bernsteinfarbe, einem dichten Sherry-Aroma, etwas Rauch und Salz im Duft und mit voller Frucht und köstlichem, öligen Eichencharakter, zart torfig. Abgang mit prächtigem Sherry-Geschmack, Malz und Honig, prickelnd pfeffrig, ganz leicht rauchig; lang ausgeprägt. Intensiver Digistif-Whisky.
Die schottische Malt-Destillerie Glenfarclas, ausgesprochen „glen farkles“, liegt im Zentrum der Speyside nahe bei Ballindalloch Castle am Hang des höchsten Berges der Region, Ben Rinnes (ca. 900 m). Von hier hat man einen herrlichen Blick über das Tal des Spey. Der Name dieser Brennerei bedeutet Tal des grünen Graslandes und ihr Whisky gehört zu ersten Kategorie, also zu den Malts, die von allen Blendern gesucht werden, um ihren Blended zu veredeln.
Gegründet 1836 als Farmdistillerie wurde sie 1965 von der Familie John und George Grant erworben, der sie bis zum heutigen Tag gehört. Die Besitzer sind zurecht stolz auf ihre lange, unabhängige Geschichte und ihr Whisky zählt zu den besten Speysidern.
Die Destillerie hat keine eigenen Mälzanlagen mehr, einige der Gebäude gehen jedoch auf den Anfang des 19. Jahrhunderts zurück und die Brennblasen (Stills) sind den Originalen nachempfunden - die größten in Speyside.
Das verwendete Wasser, von der Landschaft geprägt, die vor Jahrmillionen durch die ersten Gletscherbewegungen entstand, ist von ungewöhnlicher Reinheit. Dies macht es zu einem wichtigen Bestandteil des dort produzierten Malt.
Distillery Glenlivet, Malt Whisky Distillery, Speyside, Scotland
Im Jahre 1823 erwarb George Smith als erster eine Lizenz, um legal Malt Whisky zu destillieren, obwohl bereits Generationen zuvor diese Kunst in seiner Familie gepflegt wurde. Demnach ist Glenlivet die älteste legale Destillerie Schottlands.
Mit Einführung des britischen Verbrauchsteuergesetzes im Jahr 1823 verschwanden die bis dahin zahlreichen illegalen Brennereien in der Speyside innerhalb kürzester Zeit. Jedoch dank des hervorragenden Wassers des River Spey, liegen im Einzugsgebiet der Speyside heutzutageimmer noch mehr als zwei Drittel aller schottischen Destillerien. Die Speyside liegt, geographisch betrachtet, eigentlich in den schottischen Highlands, man betrachtet sie aber als eigenständiges Gebiet.
Die heutige Brennerei wurd im Jahr 1858 gebaut. 1977 wurde Glenlivet an Saegrams verkauft und 2001 weiter an den frnzösischen Konzern Pernod Ricard.
Glenlivet - das Tal des Livet (Fluss in den Speysides, der sich dem Avon, welcher anschließend in den berühmten Fluss Spey mündet.
Die Brennerei verfügt über 7 wash stills mit einem Fassungsvermögen von jeweils 15.000 Litern und 7 spirit stills mit einem Fassungsvermögen von je 10.000 Litern. Glenlivets Stills haben bis heute die von George Smith erfundene Form einer Laterne mit besonders langen, schmalen Hälsen, die durch den langen Kontakt zwischen destillat und dem Kupfer der Brennblasen einen besonders leichten, feinen Malt erzeugen.
Glenlivet ist heute der meistverkaufte Single Malt Whisky in den USA und der zweitbestverkaufte Single Malt Whisky weltweit.
Die Whiskys sind kraftvoll, harmonisch, trocken und dennoch süß, aromatisch und intensiv im Geschmack und im langen Nachhall.
Distillery Glentauchers, Malt Whisky Distillery, Speyside, Scotland
Reine Single Malts von Glentauchers, mittlerweile auch von Whiskytestern begeistert empfohlen, sind nach wie vor schwierig zu erstehen und werden nur von unabhängigen Abfüllern angeboten. Ein echter Geheimtipp.
Im Jahre 1898 erbaut, produzierte sie bis zur Stilllegung 1983 hauptsächlich für die Blendindustrie und nur sehr wenige Single Malt-Abfüllungen gelangten an den Markt. Seit Ende der 80er wieder in Betrieb, wurde das Konzept als Zulieferer zur Produktion von Blended Whisky wieder aufgenommen.
Der Name dieser schottischen Malt-Destillerie, (ausgesprochen 'glen tóchers') bedeutet 'Tal des Windes'. Sie liegt zwischen den Orten Keith und Rothes in Mulben und gehört zur Whisky-Region Speyside.
Im Glas fällt sofort der sehr angenehme leicht erdig-torfige Geruch auf, der sich am Gaumen allerdings erst im Abgang einstellt. Zuvor präsentiert sich der Glentauchers malzig und fruchtig, leicht süß , insgesamt sehr ausgeglichen und ansprechend.
Great Northern Distillery, Dundalk, Irland
Die Great Northern Distillery ist die größte unabhängige Destillerie in Irland, die sich auf die Produktion von Whiskey spezialisiert hat. Sie befindet sich in der Stadt Dundalk im County Louth. Dundalk ist ideal geeignet, um eine Destillierindustrie zu fördern, da die Stadt mit Zugang zum reinsten Wasser aus den nahe gelegenen Cooley Mountains ausgestattet ist. Seit dem späten 16. Jahrhundert befinden sich Destillerien im Herzen der Stadt und in der damaligen 'Dundalk Distillery', die zwischen 1708 und 1926 tätig war, befindet sich heute das County Museum und die Dundalk Bücherei.
Die Great Northern Distillery wurde im Jahr 2015 gegründet und ist somit eine relativ neue Einrichtung in der irischen Whiskey-Szene. Sie wurde jedoch von einem erfahrenen Team von Experten gegründet, das über umfangreiches Wissen und Fachkenntnisse im Bereich der Whiskey-Herstellung verfügt.
Die Destillerie zeichnet sich durch ihre moderne Produktionsanlage aus, die mit hochmoderner Technologie ausgestattet ist. Sie verfügt über Pot Stills und Column Stills, die es ihr ermöglichen, verschiedene Arten von Whiskey zu produzieren. Die Destillerie kann sowohl Malt Whiskey als auch Grain Whiskey herstellen und hat die Kapazität, große Mengen zu produzieren.
Die Destillerie ist bekannt für ihre Vielfalt an Whiskey-Stilen und ihre Fähigkeit, Whiskeys für verschiedene Marken und Abfüllungen zu produzieren. Sie arbeitet sowohl mit unabhängigen Abfüllern als auch mit bekannten Whiskey-Marken zusammen, um maßgeschneiderte Produkte herzustellen. Die Destillerie legt großen Wert auf Qualität und sorgfältige Handwerkskunst bei der Herstellung ihrer Whiskeys.
Darüber hinaus achtet man hier auf Nachhaltigkeit und umweltfreundliche Praktiken. Sie setzt moderne Technologien ein, um den Energieverbrauch zu optimieren und Abfälle zu reduzieren. Die Destillerie arbeitet eng mit den lokalen Gemeinden zusammen und trägt zur Wirtschaftsentwicklung in der Region bei.
Obwohl die Great Northern Distillery selbst keine eigenen Whiskey-Marken veröffentlicht, ist sie ein wichtiger Partner für die irische Whiskey-Industrie und trägt dazu bei, das Wachstum und die Vielfalt des irischen Whiskeys zu fördern.
Irischer Whiskey
Die Geschichte des irischen Whiskeys reicht weit zurück und hat eine lange Tradition.
Die Ursprünge des irischen Whiskeys lassen sich bis ins 6. Jahrhundert zurückverfolgen, als christliche Mönche aus dem Mittelmeerraum nach Irland kamen. Sie brachten die Kunst der Destillation mit und begannen, alkoholische Getränke herzustellen, die als 'uisce beatha' bezeichnet wurden, was im Gälischen 'Wasser des Lebens' bedeutet. Diese Mönche verwendeten Pot Stills, um Getränke aus Getreide zu destillieren und sie anschließend zu reifen.
Im 12. Jahrhundert wurden die ersten lizenzierten Brennereien in Irland etabliert. Die Herstellung von 'uisce beatha' wurde zu einer kommerziellen Tätigkeit.
Im 19. Jahrhundert erlebte der irische Whiskey eine Blütezeit. Irland war zu dieser Zeit einer der größten Whiskey-Produzenten der Welt, mit Hunderten von Brennereien im ganzen Land. Der irische Whiskey wurde für seine Qualität und Vielfalt geschätzt und in über 100 Länder exportiert. Insbesondere der Pot Still Whiskey aus Irland war international bekannt und begehrt. Dieser Whiskey wurde aus einer Mischung aus gemälzter und ungemälzter Gerste hergestellt und zeichnete sich durch einen charakteristisch milden und fruchtigen Geschmack aus.
Die irische Whiskey-Industrie erlitt jedoch im 20. Jahrhundert einen schweren Rückschlag. Eine Kombination aus Ereignissen wie der Irischen Unabhängigkeitsbewegung, der Prohibition in den USA und wirtschaftlichen Schwierigkeiten führte zum Niedergang vieler Brennereien. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts waren die meisten irischen Brennereien geschlossen oder inaktiv. Der irische Whiskey geriet in Vergessenheit und verlor Marktanteile gegenüber dem schottischen Whisky.
In den letzten Jahrzehnten hat der irische Whiskey jedoch ein bemerkenswertes Comeback erlebt. In den 1980er Jahren wurden neue Brennereien gegründet und bestehende Brennereien wiederbelebt. Die Produktion von irischem Whiskey hat zugenommen, neue Marken und Sorten sind entstanden, und der irische Whiskey hat weltweit an Beliebtheit gewonnen.
Heaven Hill Distillery, Bardstown/Kentucky, USA
Heaven Hill Distillery ist eine traditionsreiche amerikanische Destillerie mit Sitz in Bardstown, Kentucky. Sie wurde im Jahr 1935 gegründet und hat sich seitdem zu einer der größten unabhängigen Familien-Destillerien in den USA entwickelt.
Die Geschichte
Die Geschichte der Heaven Hill Destillerie beginnt im Jahr 1934, in dem einige Investoren gemeinsam eine Brennerei gründeten, um sich den Traum der Unabhängigkeit zu erfüllen. Die ersten Fässer wurden am 13 Dezember 1935 gefüllt doch bereits dann folgte die erste Hürde. In der Zeit der ‚Great Depression‘ der 1930er Jahre war das Ganze eine Unternehmung, die schnell Ihre Opfer fordern sollte, denn hier geht es um ein Produkt, welches man mindestens vier Jahre lang nicht verkaufen kann. Geduld war gefordert, die sich nur die Familie Shapira leisten konnte. Man erwarb die Anteile der übrigen Investoren und von da an war die Brennerei in Familienhand.
Schon bald war die Heaven Hill Destillerie die beliebteste in ganz Kentucky und das Unternehmen wuchs immer weiter. Es wurden Ziegelhäuser für die Lagerung der Fässer erbaut und man konnte damit anfangen einige Bourbons länger in den Fässern reifen zu lassen. Später sollte sich das Risiko, was die Shapira Brüder auf sich nahmen auszahlen, doch vorher kam die schwierigste Phase in der Geschichte der Destillerie.
Am 7 November 1996 kam es zu einem gewaltigen Feuer, welches einen Schaden in Höhe von circa 30 Millionen Dollar anrichtete. Fast 20% der Lagerkapazität wurde in den Flammen zerstört und gleichzeitig wurde eine Entscheidung getroffen, die die Zukunft des Unternehmens bestimmen sollte. Es ging weiter. Direkt am nächsten Tag gab es ein Meeting, bei dem Verkündet wurde, dass niemand seinen Job verlieren würde und alle noch am selben Tag zurück an die Arbeit gehen sollten. Das konnte nicht ganz aus eigener Kraft gemeistert werden, doch Konkurrenten aus der Branche hörten von dem Unglück und halfen Heaven Hill wieder auf die Füße zu kommen.
‚ This is an unusual industry. When there are problems, we work together to solve them.’ –Max Shapira
In einem weiteren Schritt wurde entschieden, dass man eine bestehende Destillerie in Bernheim kaufen würde. Ein großes Risiko, aber die hochmodernen Anlagen und die Möglichkeit seine Prodiktion kontinuierlich zu steigern, zahlten sich aus. Heute werden hier 1.300 Fässer täglich produziert!
Heaven Hill ist für seine Qualitätsstandards und sein Engagement für die Whiskey-Produktion bekannt. Die Destillerie besitzt moderne Anlagen zur Destillation, Reifung und Abfüllung, während sie gleichzeitig auf ihre traditionellen Wurzeln und ihre über 85-jährige Erfahrung in der Whiskey-Herstellung stolz ist.
Distillery Highland Park, Orkney, Schottland
Nördlichste Brennerei der Welt, 1798 gegründet, eigene Gerste, eigener Torf, Sherry- Fässer.
Hochlandpark ist ein etwas ungewöhnlicher Name für einen 'Insel-Whisky' - schließlich liegt Orkney ja nicht in den Highlands. Aber es gibt eine Anekdote, die dieser Brennerei den Namen eingetragen hat. Vom Standort der jetzigen Destillerie hat man einen herrlichen Ausblick über Orkney bzw. Kirkwall und weiter zu den Nordinseln. Der Standort erwies sich als optimal - nahe einer Süßwasserquelle und reichlich Torfvorkommen. So begann 1798 Magnus Eunson Whisky zu brennen.
Auch für die Steuereinnehmer war der Standort ideal - der ideale Ausblick auf die umliegenden Brennapparate: wurden doch die meisten Whiskies zu dieser Zeit schwarz gebrannt. Bis die Brennerei 1826 offiziell zugelassen wurde, war der Standort 'Highland Park' bereits bekannt und mit dem Whisky unverwechselbar verbunden.
Der hier verwendete Torf ist 'jung' und 'kräutrig-würzig'. Nur die Oberseiten und die mittleren Schichten werden zusammen mit den wilden Büscheln des Heidekrauts verwendet. Das macht diesen Whisky so interessant. Die Alterung findet traditionell in Sherry-Fässern statt und bringt Weichheit und Farbe in den Whisky.
Ein sehr komplexer Whisky. In der Nase leicht medizinisch, Apfel, Zimt, etwas Torf, Biskuit, Heidekraut und grüne Noten. Im Mund zeigt sich überraschend 'Bonbon', doch ist der Whisky trocken. Vollmundig, auskleidend und die grünen Aromen verleihen ihm lebendige Frische. Er ist sehr nachhaltig, leicht rauchig, intensiv fruchtig-frisch, elegant und voll der Finesse - ein Whisky, zu allen Gelegenheiten.
Distillery Isle of Arran, Malt Whisky Distillery, Isle of Arran, Scotland
Die Isle of Arran-Destillerie ist ein äußerst junges Unternehmen, denn sie wurde erst im Jahr 1995 von Harold Currie eröffnet. Er, der sein Leben lang in der Whiskyindustrie gearbeitet und es zum gesuchten Masterblender gebracht hatte, wollte eine eigene Brennerei haben, um einen Malt ganz nach seinen Vorstellungen produzieren zu können.
Den Platz dafür fand er auf der Insel zwischen dem schottischen Festland und Kintyre, wo zu dem Zeitpunkt seit mehr als 100 Jahren nicht mehr legal destilliert worden war und der Fluss Eason Biorach reines Wasser liefert.
Bereits im Jahr 1993 gegründet, wurden die Bauarbeiten aus Rücksicht auf ein brütendes Seeadler-Pärchen für Monate unterbrochen.
Im Juni 1995 wurde der erste Whisky produziert und im August desselben Jahres fand die offizielle Eröffnung der Destillerie statt. 1997 wurde das Besucherzentrum eingeweiht und niemand anderes als die Königin Elisabeth II. eröffnete höchstpersönlich das Visitor Centre. Heute befindet sich die Isle of Arran Brennerei im Besitz einer Gruppe von Privataktionären.
Inzwischen wird eine Vielzahl unterschiedlicher Whiskys produziert: Getorft , ungetorft, Finishing in Sherry-, Portwein-, Sauternes- und üblichen Hogsheads (Eichenholzfässern) produziert. Die meisten davon naturgemäß relativ jung. Die älteren Tropfen aus den Anfangstagen gelten zu Recht als exklusive und rare Spezialität.
Der Whisky von Arran wird hauptsächlich für eine Vilezahl von Single Malt Abfüllungen verwendet, nur eine geringe Menge wird für Blended Whisky eingesetzt.
Knockdhu Distillery, Aberdeenshire - Speyside, Schottland
Die Knockdhu Distillery, auch bekannt als AnCnoc Distillery, ist eine wunderbare Destillerie in der schottischen Speyside-Region in der Nähe des Dorfes Knock in der Grafschaft Aberdeenshire. Mit ihrer langen Geschichte und ihrem Engagement für traditionelle Herstellungsmethoden produziert sie erstklassigen Single Malt Scotch Whisky. Überhaupt wird viel Wert auf Tradition und Handarbeit gelegt. Man möchte den ursprünglichen Whisky von vor über 100 Jahren so gut wie möglich erhalten.
Die Destillerie ist stolz auf die Verwendung von gemälzter Gerste und kupfernen Brennblasen, um einen Whisky mit einzigartigem Charakter und komplexen Aromen herzustellen. Die Whiskys von Knockdhu sind bekannt für ihre sanfte und fruchtige Natur, die mit einer Vielzahl von Aromen wie Zitrusfrüchten, Gewürzen, Vanille und subtilem Rauch einhergeht.
Das Wasser zur Produktion kommt übrigens aus einer Quelle direkt am Fuße des Knock Berges. Die Qualität dieses Wasser führte erst dazu, dass hier eine Destillerie entstand.
Das Sortiment von Knockdhu umfasst eine Reihe von regulären Abfüllungen sowie limitierte Editionen, die verschiedene Geschmacksrichtungen und Altersstufen abdecken. Jeder Whisky aus der Destillerie trägt die Handschrift der sorgfältigen Handwerkskunst und der Liebe zum Detail, die in jeder Flasche spürbar ist.
Knockdhu hat sich einen Ruf als angesehene Whisky-Destillerie erarbeitet und ihre Abfüllungen werden von Whisky-Enthusiasten auf der ganzen Welt geschätzt. Die Destillerie ist bestrebt, die Tradition des schottischen Whiskys zu bewahren und gleichzeitig Innovation und Kreativität in ihre Produkte einfließen zu lassen.
Loch Lomond Distillery, Alexandria, Highlands - Schottland
Die Geschichte der Loch Lomond Distillery
Die Geschichte der Loch Lomond Distillery reicht bis ins Jahr 1814 zurück, als sie erstmals als Alexandria Distillery gegründet wurde. Die Destillerie liegt in Alexandria am Ufer des Loch Lomond in der westlichen Region der schottischen Highlands.
Im Laufe der Jahre wechselte die Destillerie mehrmals den Besitzer und erfuhr verschiedene Umbauten und Erweiterungen. 1966 wurde sie schließlich in Loch Lomond Distillery umbenannt und erlangte internationale Anerkennung für ihre Whiskyproduktion.
Im Jahr 1987 übernahmen Alexander Bulloch und die Glen Catrine Company die Loch Lomond Distillery und führten umfangreiche Modernisierungen durch. Die Destillerie erweiterte ihre Kapazitäten und eröffnete neue Möglichkeiten für die Produktion verschiedener Whiskystile.
Die Destillerie heute
Die Loch Lomond Distillery ist dafür bekannt, eine breite Palette an Whiskys zu produzieren, darunter Single Malt Scotch Whisky, Blended Whisky und Grain Whisky. Eine Besonderheit der Destillerie ist ihre Fähigkeit, verschiedene Arten von Brennblasen zu nutzen, darunter Pot Stills und Coffey Stills, um eine vielfältige Auswahl an Whiskys mit unterschiedlichen Aromen und Charakteren herzustellen.
Die Whiskys aus der Loch Lomond Distillery können eine breite Palette von Geschmacksprofilen aufweisen, von fruchtigen und malzigen Noten bis hin zu rauchigen und torfigen Nuancen. Die Destillerie bietet sowohl Standardabfüllungen als auch limitierte Editionen an, um die Vielfalt und Einzigartigkeit ihrer Whiskys zu präsentieren.
Die Loch Lomond Distillery hat sich einen guten Ruf für ihre Handwerkskunst, ihre Innovationsfreude und ihre hochwertigen Produkte erworben. Sie ist ein beliebtes Ziel für Besucher, die die Welt des Whiskys erkunden und die atemberaubende Landschaft der schottischen Highlands genießen möchten.
Distillery Longmorn, Malt Whisky Distillery, Speyside, Scotland
Die Brennerei Longmorn, zwischen Elgin und Rothes gelegen, gehört zur Speyside-Region. Die Endung 'morn' beschreibt im Gälischen einen Platz der einem heiligen Mann mit seiner Kapelle gewidmet sein ist.
Der Name bedeutet im Gälischen 'Platz des heiligen Mannes'. Im Jahre 1894 gegründet von Mr. John Duff an der Straße zwischen den Orten Elgin und Rothes im Speyside. Drei Jahre später baute John Duff die Benriach Distillery. Die Brennerei erlebte diverse Besitzerwechsel. 1970 kam Longmorn zusammen mit The Glenlivet und Glen Grant in die The Glenlivet Distillers Ltd, die 1978 von Chivas Brothers gekauft und 2001 von der französischen Pernod Ricard Group übernommen wurde.
Die Destillerie verfügt über eine eigene Quelle, die zu den Burnside-Quellen gehört, und der Sage nach nie versiegen soll.
Seit ihrer Inbetriebnahme war die Longmorn Destillerie trotz einiger Besitzerwechsel nie geschlossen -fast schon ein Novum in Schottland- und produziert heute mit insgesamt sechs Brennblasen einen immer beliebter werdenden Whisky, der sich aus dem Gros der Speyside-Whiskies abhebt.
Im Glas präsentiert er sich goldfarben, leicht ölig mit dezenter Blumigkeit, süßlich und fruchtig. Etwas untypisch für diese Region, besticht dieser Whisky, durch seine leichte Raucharomatik am Gaumen, malzig, nussig und lang im Abgang.
Der Duft des Longmorn ist fein und fruchtig, im Geschmack ist er voll und komplex mit Spuren von Blumen und Haselnüssen und einem langen, süßlichen Abgang.
Jim Murray zählt in seinem Buch 'The Complete Guide to Whisky' den Longmorn zu den zehn besten Whiskies der Welt.
Distillery Macallan, Malt Whisky Distillery, Speyside, Scotland
Die Brennerei liegt im Speyside am Ufer des Spey gegenüber von Craiggellachie, oberhalb der bekannten Rundbogenbrücke Telfords. Die Macallan Distillerie war ursprünglich eine Farm.
Macallan war eine der ersten legalen Whisky-Brennereien Schottlands. Der Gründer Alexander Reid bekam 1824 eine Brennlizenz. Von seinem Sohn, der sie 1847 übernahm, ging sie dann durch mehrere Hände und wurde 1882 von der Familie Kemp übernommen, die sie über 100 Jahre betrieb und mehrfach erweiterte.
1965 wurde von sechs auf zwölf, 1974 auf achtzehn und 1975 auf 21 stills vergrößert. Bis 1996 befand sich Macallan im Besitz der Familie, bis eine unfreiwillige Übernahme durch die Highland Destillers stattfand, die nicht zu verhindern war. Von den neuen Eigentümern wurden allerdings keinerlei Änderungen im Betrieb der Brennerei vorgenommen, um den Ruf den Macallan in der ganzen Welt genießt, nicht zu beschädigen. 1999 übernahm schließlich die Edrington Group.
Die Brennerei Macallan (ausgesprochen: 'mackàllan'), gegründet 1824 im gleichen Jahr wie Glenlivet, ist seit vielen Jahren regelrecht der Kultwhisky für Kenner in aller Welt. Übersetzt bedeutet der Name 'Sohn des Allan'.
Dieser Whisky ist ein ausgezeichnetes Beispiel für die subtile Verbindung von Sherryholz und Malt Whisky. Die vielfältigen und feinen Aromen reichen von Calvados über Karamell, Torf, einer Prise Pfeffer bis zur Honigsüße. Ein erstklassiger und komplexer Degistif-Whisky mit weichem, warmen Finale.
Der destillierte Whisky wurde ursprünglich nur in Sherryfässern (meist Oloroso) gelagert, die direkt aus Spanien importiert werden. Ab 2004 stellte Macallan mit der Fine Oak-Serie ein neues Hauptprodukt vor, bei dem der Whisky sowohl in Bourbon-Eichenfässern als auch in Sherry-Fässern gealtert wurde. Heute lagern über 150.000 Fässer in den warehouses der Brennerei. Bourbonfässer finden auch Verwendung für Blended und Lieferungen an unabhängige Abfüller in Schottland.
Distillery Macduff, Malt Whisky, Speyside, Scotland
In der Nase präsentiert sich der Macduff frisch und süß mit einer leichten Sherrynote. Im Mund gibt sich der goldfarbene Whisky
malzbetont mit einer unaufdringlichen Süße gepaart, die sich zu einem warmen Abgang verdichtet.
Ein ausgesprochen milder und ausgewogener Whisky, der zu allenGelegenheiten genossen werden kann.
Ãœber dem Fluss Deveron, zwischen Banff und dem Meer liegt die schottische Malt-Destillerie 'Macduff', die erst 1962 errichtet
wurde und der Speyside zugerechnet wird (manchmal auch den Highlands). Den Namen verdankt sie einer kleinen Ortschaft in unmittelbarer
Nähe: Dufftown.
Bereits 1966 wurde die Zahl der stills auf drei erhöht, bevor zwei Jahre später eine vierte Brennblase dazu kam. Die fünfte Brennblase
folgte dann erst 1990. Das Wasser für die Whiskyproduktion wird der nahen Quelle Gelly Burn entnommen.
Die Abfüllungen der Destillerie Macduff gelangen ausschließlich unter dem Namen Glen Deveron in den Handel, nur von unabhängigen
Abfüllern sind Whiskies mit dem Namen der Destillerie zu erstehen.
Distillery Miltonduff, Malt Whisky, Speyside, Schottland
Die Farbe des Whisky der Brennerei Miltonduff ist Bernstein. Ein feiner Duft nach Sherry und sehr sanftem Torf nehmen Sie in der Nase wahr. Aromen von Blumen, Honig, leicht nussig mit einem Hauch von Vanille trägt der mittelschwere und gut strukturierte Miltonduff. Der Abgang ist lang und mild mit etwas Torf und einer Spur Malz.
Miltonduff, ausgesprochen 'milton daff', bedeutet schwarze Mühle.
Sie liegt südwestlich von Elgin, bei den Ruinen des Klosters Pluscarden Abbey und zählt damit immer noch eher zur Speyside als zu den Highlands. Bereits im Mittelalter wurde hier von den Mönchen gebraut und destilliert.
Die Destillerie Miltonduff wurde offiziell 1824 gegründet und gehört heute nach mehreren Verkäufen Allied Domecq.
Destillerie Mortlach, Malt Whisky Distillery, Highlands, Scotland
Hier wird ein Whisky produziert, der aufgrund seiner hohen Qualität sehr gern von vielen Blendern eingesetzt wird und deshalb nur selten als Single angeboten wird. Dann erwartet den Whiskykenner allerdings ein Aroma von würzigem Malz, das sich im Mund mit dem Geschmack von Holz und leichter Frucht fortsetzt.
Die Lage der Brennerei zählt zur Speyside und befindet sich direkt am Ortsausgang von Dufftown, der sogenannten Whiskyhauptstadt der Welt.
Der Name dieser über 150 Jahre alten Brennerei (gegründet 1832, möglicherweise aber auch schon 1824) wird 'mort-lack' oder 'mort-lach' ausgesprochen. Nicht wenige übersetzen diesen Namen mit 'Massaker an den Wildgänsen', zurückgehend auf die vernichtende Niederlage der Dänen im Jahr 1010 durch den schottischen König Malcolm II. Andere Übersetzungen sprechen lediglich vom 'schüsselförmigen Tal' oder aber auch vom 'großen grüner Hügel'.
Distillery Old Pulteney, Orkney-Inseln, Schottland
Dieser mittelschwere sherrytönige (Manzanilla des Nordens) Whisky der Distillery Old Pulteney ist angenehm pfirsich-fruchtig mit einem Hauch exotischer Früchte. Der goldfarbene Malt, im Aroma leicht nach Torf und Seeluft duftend, setzt am Gaumen diese Eindrücke fort, um im Abgang zusätzliche süß-salzige Nuancen zu setzen.
Die nördlichste Festlandsbrennerei Schottlands liegt nahe dem Fischerort Wick. Die Highlands, ein sehr ausgedehntes Gebiet, erstrecken sich im Westen von Oban über Tullibardine im Süden, bis hin nach Pulteney im Norden des Landes.
Nur zwei Brennereien auf den Orkney-Inseln liegen nördlicher.
Die Brennerei wurde bereits im Jahr 1826 gegründet und war bis 1920 im Familienbesitz. Danach hatte sie verschiedene Besitzer, 1930 erfolgte die Stilllegung der Destillerie, die erst 1951 unter einem neuen Besitzer beendet wurde. 1959 wurde sie komplett erneuert. 1995 wurde sie von Allied Distillers an an Inver House verkauft.
Old Pulteney ist die einzige Brennerei Schottlands, die nach einer Person, dem um 1810 tätigen Direktor der britischen Fischereigesellschaft, Sir William Johnstone Pulteney, benannte wurde.
Old Pulteney verwendet zum großen Teil gebrauchte Sherry Manzanilla-Fässer, trotzdem bleibt ein leicht salziger Geschmack erhalten, der sicher auf die stark maritime Lage, direkt an der Nordsee, zurückzuführen ist.
Ein mild-würziger Whisky zu vielen Gelegenheiten.
Tamdhu Distillery, Speyside, Schottland
Der Whisky con Tamdhu hat einen festen und intensiven Körper. Sein Geschmack ist zunächst üppig fruchtig (reifer Pfirsich und eine Spur Banane), dann würzig (Anklänge von Karamell, Vanille und einer Spur Pfeffer) und sherrytönig; lang anhaltendes sanft-süßes malziges Finale. In diesem abgerundeten Digistif-Whisky verbinden sich alle Aromen auf das Feinste.
Der Tamdhu-Whisky wird fast ausschließlich zur Herstellung von Blended Whiskys wie den z.B. den Marken 'The Famous Grouse', 'J & B' und 'Cutty Sark' verwendet, nur wenig wird als Single Malt abgefüllt.
Die Brennerei Tamdhu (übersetzt: 'kleiner grüner Hügel' oder 'grüner Busch') und ausgesprochen 'tamdu', liegt am unteren Spey, dicht bei Knockando in Banffshire und wird nur durch eine mittlerweile stillgelegte über 100 Jahre alte Eisenbahnstrecke vom Fluss getrennt. Der kleine Bahnhof an diesem Ort diente der Brennerei jahrelang als Besucherzentrum bis auch dieser geschlossen wurde.
1896 gegründet und in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts umgebaut, versteht sich die Brennerei als sehr traditionsverbunden und lokal verwurzelt und setzt vorrangig Rohstoffe aus der Region ein: Die Anlage wurde um eine eigene Quelle herum gebaut, die Gerste stammt aus unmittelbarer Umgebung, ebenso wie der gestochene Torf.
Tamdhu ging nach dem Bau schnell in die Hände von Highland Distillers über und verblieb dort ohne den Besitzer zu wechseln. VZwischen 1927 und 1947war sie jedoch geschlossen und sie wurde von Higland Distillers 2010 erneut geschlossen. Nach dem verkauf 2011 an Ian MacLeod Distillers nahm sie dann aber schon 2012/2013 die Produktion wieder auf.
Tamdhu ist stolz darauf, als einzige Brennerei Schottlands noch all ihr Malz selbst zu produzieren. Die eigene Saladin-Maltings beleifern auch andere Brennereien (z.B. Highland Park). Außergewöhnlich ist, das Tamdhu anders als die meisten anderen Brennereien Schottlands keine dachförmige Pagode über ihren Malzöfen hat.
Distillery Tobermory, Hebriden-Insel Mull, Schottland
Die Whiskys der Distillery Tobermory zeichnen sich nben einigen stärker getorften Whiskies, die in der Regel unter dem Namen Ledaig in den Handel kommen, durch ihre angenehm malzige Süße mit einem leichten hintergründigen Torfgeschmack und einem sherrytönigem Finale aus. Sein mittelschwerer Körper macht ihn zu einem Whisky für viele Gelegenheiten.
Die Destillerie 'Tobermory' wurde vermutlich 1795 von John Sinclair gegründet. Sie liegt am Ortsausgang der Hauptstadt der Hebriden-Insel Mull, die der Destillerie auch ihren Namen gab. Übersetzt heißt der Name Tobermory übrigens 'Marias Brunnen'.
Von 1930 bis 1972 war die Brennerei geschlossen und wurde dann als Ledaig Destillerie wieder eröffnet, um nur zwei Jahre darauf in Konkurs zu gehen und wenige Jahre später wieder als Tobermory zu öffnen. Das Trauerspiel um Schließung, Wiedereröffnung und Namenwechsel setzte sich bis 1993 fort. Die einzige Brennerei auf Mull ist derzeit im Besitz von Burn Stewart Distillers, einer Tochtergesellschaft der Distell Group Limited in Südafrika.
Seitdem ist die Brennerei in einer Hand und arbeitete zunehmend an der Qualität der von ihr produzierten Whiskys, so dass dort wieder gute Malts entstehen.
Das verwendete Wasser aus dem privaten See Mishnish Loch ist sehr torfhaltig und um dem entgegen zu wirken, wird nur ungetorftes Gerstenmalz für die Produktion verwendet. Das Malz stammt von der Port Ellen-Mälzerei auf Islay. 2012, dem trockensten Sommer seit dreißig Jahren und Anfang 2013 musste die Brennerei die Produktion vorübergehend wegen Wassermangel einstellen.
Diese Destillerie hatte durch ständig wechselnde Besitzer und unterschiedlicher Qualitäten der 'Malts' einen schlechten Ruf. Seit 1993 hat sich das geändert; es ist wieder eine einheitlich sehr gute Qualität zu erkennen.
Distillery Tomatin, Highlands, Schottland
Die Distillery Tomatin produziert einen goldfarbene Whisky mit einem gelungenen Gleichgewicht zwischen Torfigkeit und einem leicht süßen Malzton. Der Whisky duftet fruchtig und warm, sein Geschmack ist sehr lebendig und erinnert an Pfirsiche, Honig, Schokolade, Wacholderbeeren, etwas trockenen Sherry und ist ganz leicht pfeffrig.
Diese Eindrücke kann der Genießer am Gaumen wiederfinden, bevor der Tomatin sich mit einer leichten Nussigkeit im Abgang verabschiedet. Ein sehr komplexer, nachhaltiger Digistif-Whisky mit festem Körper.
Die größte schottische Destillerie liegt in den nördlichen Highlands nahe der Stadt Inverness. Die Highlands, ein sehr ausgedehntes Gebiet, erstrecken sich im Westen von Oban über Tullibardine im Süden, bis hin nach Pulteney im Norden des Landes.
Der Name Tomatin wird 'tom-àt-in' im Gälischen ausgesprochen und bedeutet 'Hügel des Wacholderbusches', da die Anlage in über 300 Metern Höhe auf einem Hügel zu finden ist, was sie zu einer der höchstgelegenen Destillerien in ganz Schottland macht.
Die Brennerei wurde 1897 von Tomatin-Spey District Distillery Co, die bald in Konkurs ging, gebaut. Die Destillerie geht aber zurück auf eine Brennerei, die schon am gleichen Ort im 15. Jahrhundert Whisky gebrannt hat. Nach einigen Jahren Betrieb erfolgte eine Stilllegung der Anlage und erst 1909 wurde ein Wiederanfahren, diesmal mit größerem Erfolg, möglich.
Von 1956-1974 gab es dann eine Erweiterung zur damals größten Brennerei Schottlands mit einer Vollkapazität von 12,5 Millionen Liter: stufenweise von zwei auf (1974) 23 stills erhöht. Obwohl heute nur 12 der 23 Stills in Produktion sind, gehört Tomaten mit 2 Mio Litern Alkohol noch heute zu den zehn größten Brennereien Schottlands, bei voller Auslastung könnten sogar 5 Mio Liter produziert werden.
1986 wurde die Brennerei nach Konkurs vom japanischen Konsortium Takara Skuzo & Okura gekauft. Aber die Japaner sind Traditionalisten mit einem Hang zum Perfektionismus - und das hat der Qualität und dem Geschmack auf keinen Fall geschadet. Fast die gesamte Produktion wird in Tanks nach Japan exportiert, um dort mit japanischen Grain-Whiskies zu Blended Whisky verschnitten zu werden. Nur wenige ausgesuchte Fässer finden den Weg zu unabhängigen Abfüllern, um als Single Malts den europäischen Whiskymarkt bereichern zu können.
Distillery Tomintoul, Ballindalloch/Speyside, Schottland
Die natürliche Umgebung der Distillery Tomintoul, die frische Luft, reines Quellwasser und die Kenntnisse und Fertigkeiten des Master Distillers erschaffen bei Tomintoul einen Speyside-Malt der leichteren Art. Der Whisky ist von großer Sanftheit, fein und glatt im Geschmack mit fruchtigen Aromen, etwas Vanille vom Holz und einen leicht getreidigen Charakter im Abgang.
Die Tomintoul Destillerie findet man bei Ballindalloch, Moray, im malerischen Glenlivet-Gebiet, in der Whisky-Region Speyside. Die Position der Brennerei wurde dabei von der Ballantruan-Quelle bestimmt, die seither das reinste Quellwasser für die Whiskyproduktion liefert.
Die Speyside liegt, geographisch betrachtet, eigentlich in den schottischen Highlands. Jedoch dank des hervorragenden Wassers des River Spey, liegen im Einzugsgebiet der Speyside heutzutage mehr als zwei Drittel aller schottischen Destillerien. Daher betrachtet man die Speyside als eigenständiges Gebiet.
Ausgesprochen wird der Name 'tomintaul'. Die Brennerei ist nach der nahe gelegenen Ortschaft Tomintoul, dem höchstgelegenen Dorf in den schottischen Highlands, benannt.
Tomintoul wurde 1964 als unabhängige Destillerie erbaut und ist es seither als eine der wenigen geblieben. 1973 wurde die Brennerei von White & Mackay übernommen und 2000 an Angus Dundee Distillers weiterverkauft.
Bei Tomintoul wird bei jedem Arbeitsschritt sehr großer Wert auf die zum Teil Jahrhunderte alten traditionellen Techniken gelegt. Die verwendete Gerste wird, bis auf ganz seltene Sonderabfüllungen, nicht mit Torf getrocknet, so dass der Malt Whisky von Tomintoul nicht den rauchigen Geschmack besitzt, der z.B. als Kennzeichen für die Malts der schottischen Inseln bekannt ist.
Distillery Tullibardine, Highlands, Schottland
Der Name der schottischen Malt-Destille Tullibardine, ausgesprochen 'tullibárdin', bedeutet Hügel von Bardine.
Das Wasser dieser Region genießt unter dem Namen 'Highland Spring', als Mineralwasser abgefüllt durch ein am Ort ansässiges Unternehmen weltweit einen sehr guten Ruf.
Wegen dieser guten Wasserqualität kam es an dieser Stelle in den schottischen Highlands seit dem 15. Jahrhundert immer wieder zu Gründungen von Brauereien und Brennereien.
Die Tullibardine Distillery ist zwar eine relativ junge Brennerei, aber die Gegend, ain der sie liegt, blickt auf eine lange und bemerkenswerte Geschichte der Alkoholproduktion zurück, die bis ins Jahr 1488 zurückreicht. Damals wurde dort wo heute die Brennerei liegt die Brauerei Gelneagles betrieben, die urkundlich 1488 erwähnt wurde, weil König James IV. von Schottland dort auf dem Weg zu seiner Krönung ein Bier trank.
Auf diesem Gelände wurde 1947 die Brennerei Tullibardine in den schottischen Highlands südlich von Perth in Blackford, auf dem Anwesen der ehemaligen Brauerei von William Delmé-Evans gegründet und ist nach dem nahegelegenen Tullibardine Moor benannt. Sie produzierte 1949 den ersten Whisky.
Die Tullibardine Distillery trägt zur Erinnerung an diesen königlichen Besuch heute die Zahl 1488 in ihrem Logo.
Nach Besitzerwechsel wurde sie 1971 von Invergordon übernommen und in den 70er Jahren umgebaut und renoviert und von zwei auf 4 stills vergrößert. 1993 wechselte sie zu Whyte & Mackay und wurde schon 1994 wieder eingestellt. Im Sommer 2002 wurde sie unter Kyndal wieder eröffnet.
2011 übernahm die französische Wein- und Spirituosengruppe Picard die Brennerei und erweiterte sie in den folgenden Jahren mehrfach.
Destilliert wird heute in vier zwiebelförmigen Brennblasen (wash stills je 21.500 l/ spirit stills je 16.200 l). Die Produktion liegt bei etwa 2.500.000 Liter Alkohol im Jahr.
Tullibardine verwendet für die erste Reifung überwiegend first fill Bourbon Fässer, daneben später aber auch andere Fasstypen wie Wein-Barriques, Sherry Butts oder Whisky-Hogsheads.