Agitator Distillery Stills
Agitator Whiskymakare, Distillery, Västmanlands, Schweden
'Nichts, was wir tun, ist etwas wert, es sei denn, das Endergebnis ist ein guter Whisky.'
Mit diesen Worten stellt sich die schwedische Destillerie AGITATOR bei Ihnen vor. Modern und mit dem Blick in die Zukunft gerichtet, basiert ihr Handeln auf dem Streben nach der besten Qualität und dem Wunsch nach Veränderung und Entwicklung. Hier entsteht durch Leidenschaft, modernes Know-How und Neugierde der Whisky der Zukunft.
Whisky Distillerien in Schweden
2021 haben wir auf einer Rundreise in Schweden mehrere schwedische Whiskydestillerien besucht, denn inzwischen ist Whisky längst keine ausgemachte Sache nur unter Schottland, Irland und Kentucky. Nahezu überall entstehen neue Whiskydistillen mit beeindruckenden Destillaten. Auch Schweden macht da keine Ausnahme. Inzwischen sind viele Whisky-Distillerien in Skandinavien und eben auch in Schweden entstanden.
Unter anderem haben wir damals auch MACKMYRA in der Nähe von Stockholm besucht, inzwischen auch fast ein Kultwhisky. Dort hat man den Ehrgeiz entwickelt, die gesamte Whisky-Produktion in einem neugebauten, modernem Turmgebäude übereinander auf mehreren Ebenen zu stapeln. Produziert wird von oben nach unten. Das Malz wird durch eine Förderschnecke auf die oberste Ebenen befördert, dort wird eingemaischt, dann fließt die Maische in die Brennkessel in der darunter liegenden Ebene. Zum Schluss werden im Erdgeschoss in Fässer befüllt. Allein die Architektur ist beeindruckend.
Eine weitere Brennerei, die uns sehr gefallen hat, war die HIGH COAST DISTILLERY im hohen Norden in Lappland. Auch hier wurde die Brennerei vor einigen Jahren neu errichtet, allerdings in einem alten Kraftwerksgebäude, das malerisch direkt an einem Fjord liegt. Das alte Gebäude gibt der Brennerei aber ein ganz eigenes Flair, die Technik drinnen ist aber natürlich vom Feinsten.
Entschieden haben wir uns später schließlich für den Single Malt Whisky der Agitator Distillery, die wir allerdings damals nicht besichtigen konnten, denn seltsamerweise haben sich die Macher für ein militärisch geschütztes Industriegebiet mitten in Schweden für die Errichtung Ihrer Brennerei in einem modernen Industriegebäude, das an einen Hangar erinnert, entschieden. Man destilliert also sozusagen 'im Geheimen', Besucher können die Brennerei nicht besichtigen. Dafür ist die ganze Brennereitechnik 'High Tech', eine modernste Brennerei mit innovativer Technik.
Agitator Whiskymakare, Distillery, Västmanlands, Schweden
AGITATOR bedeutet Unruhestifter oder Rebell (bei Wiktionary heißt es 'jemand, der durch anspornende oder aufhetzende Reden oder Schriften, Menschenmassen zu bestimmten gemeinsamen Handlungen bewegen möchte; Person, die Agitation betreibt. Sinnverwandte Wörter: Aufwiegler, Demagoge, Provokateur, Unruhestifte'.
Wenn man das Wort AGITATOR wohlwollend interpretieren möchte, kann man das wohl so verstehen, dass die Macher von AGITATOR alles ganz neu angehen möchten, die Whiskybranche sozusagen aufmischen, revolutionieren wollen.
'Wir werden den Weg nach vorn nicht finden, indem wir uns anschauen, wie es alle früher gemacht haben' sagt man von sich selbst.
Genau das macht AGITATOR so besonders. Aber nicht nur in der Denkweise, sondern auch in manchen Produktionsbereichen unterscheidet sich diese Brennerei von anderen. Wohl am beeindruckendsten ist das, was AGITATOR unter allen Malt-Whisky-Distillerien einzigartig macht: die Kessel sind so konstruiert, dass sie unter Vakuum destillieren können. Der Siedepunkt wird so gesenkt, dass die Rohstoffe schonender behandelt werden und zusätzlich wird wesentlich weniger Energie verbraucht! Nachhaltigkeit ist nicht nur bedeutsam, sondern trägt auch die Unternehmensphilosophie.
Wichtig für den Geschmack des Endergebnisses sind sowohl die ausgewählten Rohstoffe, als auch das Design der Kessel. Um die Produktbreite zu erhöhen, arbeitet AGITATOR mit zwei verschiedenen Arten von Pot Stills. Die hohen, schmalen Kessel erzeugen ein leichtes, malziges und fruchtiges Destillat, während die kurzen, dicken Kessel schwerere, rauchigere Geschmacksnoten erzeugen. 10 bis 15% des Geschmacks und des Charakters vom Whisky werden so bestimmt.
Der Prozess startet beim Mahlen des Malzes. Hier wird das Korn angefeuchtet, was zu mehr Elastizität und dadurch zu weniger Bruch führt. Am Boden der Mühle werden dann das Malz und die Wassermischung gesammelt. Ausgepumpt wird ein Maisch, der durch eine präzise Regelung der Wassertemperatur optimale Bedingungen für die Umwandlung von Stärke in Zucker erhalten hat.
Im Maischhaus folgt die Trennung von Flüssigkeit und festen Bestandteilen, ehe das zuckerhaltige Wasser mit Hefe vermischt wird. Ganze sieben Tage dauert es, bis der gesamte Zucker verbraucht wurde. Eine außergewöhnlich lange Zeit, die für fruchtige Aromen sorgt. Die Technologie, die zum Mahlen und im Maischhaus verwendet wird, stammt von der Hildesheimer Firma GEA. Jeder Teil der Anlagen ist hochmodern und auf die ständige Entwicklung ausgelegt, für die die Brennerei bekannt ist.
Wenn die Gärung abgeschlossen ist, wird die Maische in Kupferkesseln zweimal destilliert. Danach ist es Zeit für die besondere Vakuum-Destillation. Die Kessel werden dafür gefüllt und unter leichtes Vakuum gesetzt, wodurch der Siedepunkt auf 78 Grad gesenkt wird. Der Alkoholgehalt des fertigen Branntweins liegt zwischen 65% und 75%.
Um dem Whisky seinen endgültigen Geschmack und Charakter zu verleihen, ist die Lagerung in Fässern einer der wichtigsten Schritte im Herstellungsprozess. Und das ist definitiv der Teil, der am längsten dauert. Geduld ist also gefragt, die sich am Ende aber doppelt auszahlt. Laut Gesetz müssen die Spirituosen übrigens mindestens drei Jahre in Holzfässern gelagert werden, um sich überhaupt als Whisky bezeichnen zu dürfen. Im Fass erhält der Whisky zudem seine schöne Färbung.
Der gesamte Herstellungsprozess ist darauf ausgelegt den ökologischen Fußabdruck so klein wie möglich zu halten. Die erwärmte Luft aus dem Destillationsprozess wird genutzt um Lagerräume im Winter zu heizen und alle Rückstände werden als Tierfutter oder für Biogas verwendet.
'Wir haben dieselbe Einstellung zur Nachhaltigkeit wie zur Whiskyherstellung: Was wäre, wenn wir sie durch ein neues Denken verbessern könnten? Was wäre, wenn es möglich wäre, Whisky mit weniger negativen Auswirkungen auf die Umwelt herzustellen? Natürlich geht es!'