Crème de Cassis
Der weltbrühmte Creme de Cassis (Schwarzer Johannisbeerlikör) und andere Liköre der 'roten Früchte' (schwarze Johannisbeeren, Himbeeren, Blaubeeren usw.) werden in Frankreich auf eine ganz besonder Art aus erntefrischen Früchten hergestellt, indem die zerkleinerten Früchte in Alkohol eingelegt werden und längere Zeit mazerieren. Anschließend wird das Ganze abgepresst und der Grundstoff des Likörs ist gewonnen.
Der Creme de Cassis gelangte im letzten Jahrhundert von Frankreich ausgehend zu Ruhm und Ehre.
Ein findiger Alkoholfabrikant aus Dijon, 'Monsieur Lagoute', fand heraus, dass die schwarze Johannisbeere unter den roten Früchten das stärkste Aroma aufwies. Der heute so berühmte Cassis war geboren und schon wenige Jahre später gab es etliche Brennereien, die es Monsieur Lagoute gleichtaten.
Durch dieses 'Infusionsverfahren', wie es sich technisch nennt, verbleibt nicht nur der ganze Saft der Früchte im Likör, sondern darüber hinaus entzieht der Alkohol bei der Mazeration auch den Hülsen und Schalen der Früchte die Geschmacks- und Farbstoffe. Das Ergebnis sind hoch aromatische Liköre und das ohne Zusatz jeglicher weiterer Aromen!
Trockener Weißer Burgunder mit einem Hauch Cassis wurde zum heimlichen Lieblingsgetränk der Franzosen.
Was fehlte, war der passende Name. Den bekam diese französische Gaumenfreude dann vom Domherrn Kir, Bürgermeister von Dijon von 1945-1967. Er selbst liebte dieses Getränk besonders und kredenzte es bei festlichen Anlässen und Empfängen statt Champagner. Général De Gaulle kam ebenso in diesen Genuss wie Nikita Chruschtschow. Schließlich bat man Monsieur Kir um Erlaubnis, seinen Namen für diese Köstlichkeit aus Weißwein und Cassis zu verwenden.
Nimmt man anstelle eines trockenen Weißweins Sekt oder Champagner, so hat man den berühmten 'Kir Royal'.